#02 - Reset & Rise - Es war einmal ein kleines Mädchen

Shownotes

Um verstehen zu können warum ich heute so bin wie ich bin und das tue was ich tue, aber auch ein bisschen mehr über mich zu erfahren, erzähle ich euch Stück für Stück ein bisschen was aus meinem Leben.

Es sind meine herausforderndsten Momente, doch die haben mich zu der Person gemacht die ich heute bin. Ja es war nicht leicht den ersten Schritt zu machen, mir meinen Mut zwischen den Zähnen zu nehmen und diesen Podcast zu starten, aber ich finde so könnt ihr mehr über mich erfahren, darüber wie ich denke, aber auch was mich heute ausmacht.

In dieser Folge erzähle ich euch über meinen Anfänge nämlich als ich noch im Bauch meine Mama war und warum sie mir zum Teil heute sehr viel bedeutet, denn schon bevor ich auf die Welt war, hatte sie sehr große Angst um mich.

Aber hört selbst rein. Feedback erwünscht, wie dem auch sei, viel Spaß mit der Folge :-).

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00:00:00: es war einmal ein kleines Mädchen, ja diese seine kleine Mädchen hat eigentlich schon seit

00:00:08: ihren Anfängen, naja um nicht zu sagen ziemlich gelitten, aber sagen wir es mal so, die schönen

00:00:18: Momente und die schönen Erinnerungen halten sich in Grenzen, ja wir wächst man so in einem

00:00:27: kommunistischen Land, wo der eigene Vater eigentlich direkt an der Quelle ist, ist das Bösen,

00:00:31: ja ich hatte einige wenige schöne Momente, aber die heftigen Momente die fingen eigentlich schon

00:00:45: im Bauch meiner Mutter an, weil sie regelrecht und um nicht zu sagen regelmäßig krankenhausreif

00:00:56: geschlagen wurde und es war halt eben für sie, sagen wir es mal so, beängstigend und sie hatte sehr

00:01:07: große Angst um mich, was wie würde passieren, werde ich das überleben, werde ich das nicht

00:01:14: überleben und sie hat versucht mich irgendwie zu pflegen im Bauch wie es nur möglich war.

00:01:19: Gut, manche haben gesagt aus mir wird nichts, weil meine Mutter war bis kurz vor meiner Geburt

00:01:30: eigentlich, ich sah sie von vorne, von hinten, von der Seite immer gleich aus, also nicht schwanger und

00:01:37: werde nicht vergessen wie meine Mutter mir das erzählt hat und meine Oma, meine Oma ist so,

00:01:43: ich habe gedacht du wirst nicht einmal ein Kätzchen, also eine oder Frühgeburt oder halt irgendwie

00:01:50: Misslungen oder was auch immer, eben durch die harten Schläge, aber dennoch kann ich sage

00:02:03: ich jetzt mal als ein sehr großer starker Brocken raus, also ich wog nicht noch viel so und ich war

00:02:11: relativ, also ich glaube 54 cm, ja okay, aber ich war dann relativ dick, ich hatte nicht mal ein

00:02:18: Hals, meine Mutter musste mich regelrecht sozusagen am Kopf ziehen, damit ich halt, also es gibt so ein

00:02:25: paar medizinische Griffe die muss man machen, damit man halt nicht komplett ohne Hals durch die

00:02:31: Gegend läuft, das heißt ich bin doch relativ brockig geworden, ich habe auch sehr viel Appetit

00:02:41: in den ersten Monaten, hatte ich gehabt und ja da war meine Mama sehr froh und dann kam schon die

00:02:53: erste Epidemie, also Rumänen gab es eine sehr, sehr, sehr starke Masernepidemie und es sind sehr viele

00:03:03: Kinder gestorben damals und mir ging es auch nicht gut und ich kam ins Krankenhaus und bis man mich

00:03:11: versorgt hat, war ich ungefähr drei Minuten ohne Luft, deswegen habe ich jetzt auch sehr

00:03:17: große Schwierigkeiten Ausdauersport zu machen, also ich kann nicht wirklich lange Strecken

00:03:22: joggen, sondern es geht nur auf kurze Distanz, Krafttraining, Kampfsport und so, warum sofort

00:03:30: das funktioniert, aber Herz ist ja auch in Ordnung, aber ich habe halt sehr große Schwierigkeiten,

00:03:37: weil irgendwann mal wird mein Kopf nicht mehr durchblutet, also ich kriege keine Luft mehr

00:03:42: im Kopf, hört sich jetzt ein bisschen Macabre an, aber naja gut, ja fast wie ins Blätter, Horror und

00:03:54: wie dem auch sage ich, ich habe es auch gut überlebt, nach vielen Monaten kam ich aus dem

00:04:01: Krankenhaus und ja dann kam ich halt normal in Kinderkarten, war irgendwie der Liebling von

00:04:11: allen Erzieherinnen, weil ich eigentlich nur geschlafen und gegessen habe und eigentlich

00:04:18: sonst nichts wollte und sehr bescheinbar, ja war, Schulanfang war sehr dominant, sehr, ich wollte

00:04:33: immer alles wissen, ich war immer neugierig, ich habe alles hinterfragt, wie zum Beispiel warum

00:04:37: muss ich jeden Morgen, wenn ich zur Schule komme, diese blöde Hymne singen und dann auch noch

00:04:44: mein Hand aufs Herz und dann zur Ikon zum Bild unseres Diktators, das habe ich nicht verstanden

00:04:53: und ich war schon sehr eigensinnig von klein auf und ich war sehr, ich hatte meine eigenen Willen,

00:04:58: trug mein Herz auf der Zunge und ich habe keinen Halt gemacht, auch Erwachsene zu beleidigen,

00:05:06: naja gut, wie dem auch sage ich und ich habe wie gesagt mich jeden Morgen gefragt,

00:05:11: wieso muss ich diese blöde Hymne singen, ich habe kategorisch nicht verstanden und ich habe

00:05:18: so nicht gemacht, naja gut, dann wurde ich bestraft, meine Mutter musste wieder an Tansen in der Schule

00:05:23: und und und und ja, dann gerade im ersten Schuljahr war ja die Katastrophe in Chernobyl, was ist

00:05:37: dass mir relativ… also nur die Anfänge sage ich jetzt mal die ersten Monate. Das erste Jahr

00:05:44: mussten wir J-Tabletten einnehmen und durch die Bestrahlung und es waren somit drei sehr

00:06:00: harte Schicksalsschläge, also keine Schicksalsschläge, aber einen sehr gewalttätigen Vater, dann die

00:06:07: Masonepidemie an der ich fast gestorben werde und dann Chernobyl. Und ja, die Schulzeit war zum

00:06:20: Teil schön, zum Teil prägend, zum Teil sehr mühsam, weil es, wie gesagt, sehr viele Litarien

00:06:27: gab, die ich halt nicht verstanden habe, warum ich von links Händer auf rechts Händer um Polen musste,

00:06:33: also ich habe ja den Sinn dahinter nicht verstanden, warum ich gewisse Dinge machen musste,

00:06:46: die ich halt gemacht haben muss und machen musste. Und das war sehr… da musste ich mich halt schon sehr

00:07:02: sortieren, weil wie gesagt, meine Mama war… sie war ja berufstätig, heißt ja, ich war ja auch sehr

00:07:09: oft alleine daheim, wir hatten keine Nenni, keine Tagesmutter, die Nachbarin hat und so nach mir

00:07:15: geschaut, meine Augenärztin und Freundin von meiner Mama, also die Nachbarin. Und ja, ich war relativ

00:07:24: allein, das heißt, ich musste auch relativ früh lernen, was es heißt auf sich alleine gestellt

00:07:31: zu sein, natürlich habe ich rebelliert, meine Mutter terrorisiert auf Arbeit, habe sie angerufen,

00:07:35: was auch nicht so einfach war, weil man musste sich immer rechtfertigen, warum man anruft und die

00:07:49: Kontrolle, die halt immer stattgefunden hat, von den einzelnen Personen. Wie gesagt, ich hatte doch

00:08:03: relativ viel Glück, dass wir als Familie ein paar Freiheiten hatten, aber ich weiß es von ein paar

00:08:11: Klassenkameraden, das war halt eben nicht so. Und diesen Druck zu verspüren erstens anders zu

00:08:22: sein, weil man privilegiert war und dann aber wiederum zu wissen, man sitzt im selben Boot und dann

00:08:35: auch noch lernen zu müssen, relativ früh auf sich alleine gestellt zu sein und was ist richtig,

00:08:41: was ist falsch, in welche Richtung gehe ich, in welche Richtung gehe ich nicht, was mache ich,

00:08:46: ist es gut für mich, ist es gut für andere, ist es ja und so lernte ich halt eben relativ früh,

00:08:52: was für mich gut ist und was mich solche Krisen bewältigen lässt und das war,

00:09:03: war so meine Jugendzeit. Also die Schulzeit in Rumänien war sehr, zum Teil sehr schön,

00:09:19: zum Teil sehr prägend und zum Teil sehr hart und diese jungen Jahren, bevor die Revolution

00:09:26: angefangen hat, das ist dann in der nächsten Podcastfolge und meine Mama mit mir dann

00:09:35: geflüchtet ist. Es hat mich doch sehr stark geprägt, was aber auch dazu führte unter anderem,

00:09:48: dass ich etwas höheren Alter, eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt habe und die

00:10:01: ich aber auch relativ gut gemeistert habe, weil ich genau wusste und ich schnell gelernt habe,

00:10:06: dass was mir damals widerfahrende ist, ist für mich heute keine Gefahr mehr. Das heißt,

00:10:12: ich habe an meinem Gehirn gearbeitet, an meiner Seele, um in hier anzukommen, um, sage ich

00:10:21: jetzt mal, mir höheren Alter sagen zu können, hey Claudia, no pressure, es ist keine Gefahr.

00:10:30: Und ja, die nächste Podcastfolge werde ich euch ein bisschen was über die Revolution,

00:10:42: über das Fliehen, über in einem anderen Land ankommen, vor allem für mich sehr prägend

00:10:49: von Kommunismus, Diktatur in einer Demokratie zu kommen. Das war für mich eine sehr große

00:10:57: Umstellung. Und ja, danke fürs Reihenhören. feedback natürlich erwünscht. Jetzt wünsche

00:11:07: ich euch eine tolle Zeit und bis zur nächsten Podcastfolge, eure Claudia, ciao ciao.

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