#07 - Reset & Rise - Welcome in der Arbeitswelt

Shownotes

Während meines Studiums hat sich in Freiburg etwas zusammengebraut, wirklich zu spüren bekam ich das erst nach dem ich aus Dresden zurückkam. Mein Vater wurde Spielsüchtig, schleppte mich in jede Spielothek zwischen Stuttgart und Basel, wurde noch gewalttätiger als jemals zuvor und zeigte mir sämtliche Zuhälter die mir zeigen könnten wie das Leben wirklich funktionieren würde. Gegen Ende bevor ich mich von ihm lösen konnte, lebte ich in Angst, vor allem Angst das Leben zu verlieren welches ich mir schwer aufgebaut hatte im Hintergrund. Doch dann schaffte ich es da drauskommen und hätte nie im Leben gedacht, das wohl die schwerste Prüfung noch auf mich warten würde. Diese Folge ist mit einer meiner schwersten, doch finde ich bevor wir uns dem Ende neigen dieser Reihe, also mit den Episoden in denen ich euch über mein Leben erzähle, ziemlich notwendig, damit ihr ein Bild davon bekommt warum ich euch begleiten möchte, eure Mentorin sein möchte und euch ermutigen möchte nicht aufzugeben, denn das Leben hält auch viele schöne Sachen bereit.

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00:00:00: Ja ihr Lieben, und schon sind wir in der Folge 7 und nachdem ich euch ein bisschen was über mein Schulstudium ging, erzählt habe, möchte ich heute mit euch, ja mein Starzehn, die Arbeitswelt, ja mit euch das ein bisschen durchgehen.

00:00:22: Weil das war für mich, uiuiuiui, das war alles andere als gut und eigentlich dachte ich, dass ich in der Schule mit den Behörden, und so war ich sofort eigentlich schon sehr viel gesehen und gehört habe, und dann im Studium, aber das hat sich natürlich nicht so bewahrheitet.

00:00:49: So, dann kam irgendwann mal mein Abschluss, dass ich mein Bachelor auf Science mache in Informatik, ja und was mache ich dann?

00:01:01: Und dann habe ich eine Stelle bekommen in Dresden und der normale Werdegang ist ja Antragstellen, Fargumentieren, warum ich nach Dresden möchte und dadurch, dass ich dort eine Arbeitsstelle bekommen habe, ja was für mich eigentlich normal, dass ich ja auch diesen offiziellen korrekten Weg gehe

00:01:29: und habe ich den Behörden eben fargumentiert, warum ich da hin möchte, dann hat mein zukünftiger Arbeitgeber den Behörden mitgeteilt, warum sie mich nehmen und warum es nicht eine andere Person ist

00:01:48: und es war sowieso damals total krass, dass ich von Westen nach Osten gegangen bin zum Arbeiten und es hat sowieso keiner verstanden, doch meine Beweggründe waren je weiter weg von meinem blöden Vater, desto besser.

00:02:04: Ich will bewusst diese Worte, weil ich habe ihn verziehen, vergessen werde ich nie, aber klar, und er konnte ja auch nicht besser wissen und wenn er es besser gewusst hätte, dann hätte es ja auch anders gemacht.

00:02:21: Pipapo etc. wäre auch immer, aber der war trotzdem doof oder ist doof, weil ich weiß nicht, ob er noch lebt, interessiert mich eigentlich auch nicht.

00:02:33: Und dann habe ich gesagt, je weiter von ihm weg und von allem, was er verrichtet hat, umso besser und dann kam ich eben in Dresden an, dann habe ich angefangen zu arbeiten, die Stelle war super.

00:02:50: Die Kollegen waren toll, ich habe in die Forensik gearbeitet, was heißt das?

00:02:54: Ich habe mit einer App programmiert bzw. eine Software für Rechtsmediziner und es ging ja darum, dass man, ihr müsst euch so vorstellen, wenn jemand so kripo kommt oder wenn jemand getötet wird, einen Mord begangen wird,

00:03:18: dann muss man bis ins Detail akribisch alles nachvollziehen können, was da passiert ist.

00:03:27: Das heißt, man hat Vierzele, also ein ganz kleines Ministück, an Klamotten, an Speicheln, an Haarprobe und so weiter und so fort, damit man sieht, wer war alles dran.

00:03:38: Und das Problem ist, dass die Schritte der Rechtsmediziner um solche Auktion durchführen zu können, um solche Untersuchungen machen zu können, sehr kompliziert waren.

00:03:57: Und jetzt hat sich es ein bisschen verbessert und ich wollte halt auf jeden Fall ins Profiling gehen, warum?

00:04:08: Dadurch, dass ich ja lebenlang durch die Gewalt meines Vaters, durch den ganzen Mist, was er fabriziert hat und in den Milieus, der sich bewegt hat,

00:04:21: ich eigentlich sehr schnell aufdecken wollte, wer eigentlich mit falschen Karten spielt.

00:04:31: Ja, und dann habe ich halt eben einen Teil der Programmierung übernommen, weil die Software war halt doch relativ groß.

00:04:39: Und das konnte nicht allein im Programmierer befältigen, das ging gar nicht.

00:04:44: Und so hatten wir halt bestimmte Workflows, die wir halt eben bearbeiten mussten.

00:04:49: Ihrer hat seinen Part gehabt, aber es musste die Schnittstelle zu dem nächsten Programmierer passen und so war dann sofort.

00:04:58: Es hat mir super mega viel Spaß gemacht, war auch sehr oft BKA, LKA bei uns vor Ort, damit wir halt eben auch verstehen,

00:05:07: wofür wir das Programmieren und was eigentlich am Prozesse bearbeitet werden müssen dürfen, sollen.

00:05:17: Und dann habe ich gesagt, ich will auf jeden Fall da in diese Richtung gehen.

00:05:22: Ja, und dann bin ich erst reingekommen in dem Ganzen, dann kriege ich plötzlich im Schreiben ein Gerichtsbeschluss,

00:05:29: also nicht Gerichtsbeschluss, sondern ein ja doch eigentlich schon Gerichtsbeschluss, ich muss wieder zurück nach Freiburg.

00:05:41: Und ich wurde wieder verklagt, ich durfte dann wieder Prozess erscheinen,

00:05:46: weil es wurde mir zu Last gelegt, dass ich mich in Dresden illegal aufgehalten hätte.

00:05:51: Also schon wieder dieselbe Leier wie beim Studium.

00:05:55: Und eigentlich war ich vom Kopf bis Fuß nur eine komplette Illegalität.

00:06:00: Man versteht es eigentlich als Mensch gar nicht, was um einem passiert, man versucht irgendwie, man war überkorrekt,

00:06:09: weil man ja gewusst hat, wer zuhause lebt.

00:06:13: Und dadurch, dass man halt eben einen Vater hatte, der seine Grenzen und auch die Grenzen anderer sehr stark ausgereizt hat und ausgelotet hat,

00:06:24: war ich immer darauf bedacht, nicht nur im Hinterher zu räumen, sondern auch in allem, was ich tue, sehr korrekt zu sein.

00:06:32: Ich war immer sehr ehrlich, in allem, was ich tue, ich habe lieber mehr gesagt als weniger, damit jeder weiß, woran es ist.

00:06:39: Ja, wie dem auch sei.

00:06:42: Dann bin ich zum Chef hingegangen, dann haben sie versucht in Dresden, dort mit der Ausländerbehörde das zu klären,

00:06:48: dann wollten sie mich unbedingt behalten, dann haben sie eine Stellungnahme gemacht für das, für den Prozess.

00:06:56: Ich habe eine Stellungnahme abgegeben und dann kam ich zurück, dann war ich halt im Gerichtssaal

00:07:04: und ich habe den Richter angeguckt und dann habe ich gesagt, also jede muss ja langweilig sein, jetzt mal bei aller Liebe.

00:07:11: Also wenn sie irgendjemand so auf den Sack gehen müssen und eigentlich total ungerechterweise da muss ich nämlich ziemlich langweilig sein.

00:07:24: Dann haben wir erst mal alle ziemlich doof aus der Wäsche geguckt, weil ich ja so direkt war.

00:07:30: Ja, musste ich dann wieder zurück, hatte keine Chance.

00:07:39: Dann habe ich, sobald ich hier war, wieder versucht Mannheim beim Bundesverfassungsgerichtshof, das muss über den Bundesverfassungsgerichtshof laufen,

00:07:53: mich von meinem Vater abzukapseln, ich habe versucht, mich von ihm abzukapseln, dass diese Familien zusammen Gehörigkeitsbullshit misst,

00:08:03: Kaka und so, dass ich da rauskomme, hat auch nicht funktioniert, egal, habe ich gesagt, da muss ich gucken, dass ich irgendwie so.

00:08:11: Dann habe ich die größte Überraschung erlebt, aber bevor ich jetzt damit anfange,

00:08:19: ich habe mich dann entschlossen, dass ich ein Master beginne in Freiburg, wenn ich halt schon zurückkommen musste,

00:08:25: und zwar in Bioinformatik und Systembiologie, was damals was Neues und eben auch für Forensik und unter anderem für Profiling,

00:08:44: also für Profiler, dadurch, dass es damals nicht viele Profiler in Deutschland gab.

00:08:52: Ja, da habe ich gesagt, was Besseres kann ja gar nicht passieren, dann habe ich mich beworben, wurde dann auch genommen,

00:09:01: eben weil ich auch gearbeitet habe in der Branche, und dann haben wir zu zweit Master angefangen und war für mich total skurril,

00:09:16: jeder, der ein Master macht da draußen oder gemacht hat, weiß bei der Begrüßung, wahrscheinlich spielt ja noch eine Band und so war dann sofort,

00:09:26: und da werden alle erstes, also die Bachelors und dann die Masters auch noch, sind alle zusammen vom Rektor begrüßt und beglückt wünscht,

00:09:41: dass man jetzt was Neues anfängt, und wir waren halt, also unser Semester hat es nur mich und mein Kollege, also Kollege und mich dargestellt,

00:09:54: dann haben wir die Begrüßung gehabt im Semester, weil man macht einmal gemeinsam alle, die jetzt als Neulinge an der Universität oder Fachhochschule beginnen,

00:10:07: und wir waren an der Uni, glaube ich, knapp 1000, die angefangen haben in dem Semester Bachelor und Masters,

00:10:18: und ja dann haben wir die Einführung, Begrüßung und so war dann sofort in unserem Semester gemacht,

00:10:24: und dann waren Samtikanen acht Leute, und wir zu zweit, also es war halt ein bisschen unproportional so, egal,

00:10:34: wir haben gesagt, wir schaffen das, Checker, und dann hatten wir sowas wie Zellbiologie, Genetik, die ganze Biologie, Fächer,

00:10:46: und dann hatten wir sehr viel Programmierung, weil wir eben die ganze DNA, die ganze Strukturen in unserem Körper,

00:10:56: sage ich jetzt mal nicht nur dekodieren mussten, sondern auch kodieren, das heißt, es gab einmal die Entschlüsselung,

00:11:07: und dann im zweiten Zug die Verschlüsselung, weil man die Daten irgendwie dann auch irgendwo verarbeiten haben müssen,

00:11:15: und war überhaupt für mich gar kein Problem, dass ich da war nur zu zweit, war total interessant, und so war dann sofort,

00:11:25: ich bin bei meinem Vater untergekommen, er hat mittlerweile war ich schon so weit, ich erzähle das deshalb,

00:11:36: damit er euch vorstellt, was ich durchgemacht habe, und warum das psychologisch gesehen und psychisch gesehen für mich eigentlich immer

00:11:43: eine sehr große Herausforderung war, und auch noch klar bei Verstand zu bleiben und eigentlich den Fomor nicht zu verlieren,

00:11:51: und ja, also er hatte für sich eine Wohnung, da wo ich immer gewusst habe, wo ich den auch so hinterlassen habe,

00:11:59: wo ich gegangen bin nach Dresden, dann kam ich zurück, dann hat ja jemand Neues kennengelernt,

00:12:04: und jetzt kommt der ganze Clou, er hat diese Frau für meine Mutter ausgegeben,

00:12:09: und ja noch größere Clou, meine Mutter hat keine 60 Kilometer weiter im Schwarzwald gewohnt,

00:12:17: und das haben die Behörden nämlich auch gewusst, weil sie hat dort gearbeitet und so war dann sofort,

00:12:23: und mein Vater hat diese Frau immer als seine Frau ausgegeben, beziehungsweise als meine Mutter,

00:12:29: und die hat unten im selben Haus, wo mein Vater gewohnt hat, gewohnt mit ihrem Sohn,

00:12:36: und da bin ich untergekommen, und es war für mich halt dann relativ komisch, das ganze,

00:12:46: weil ihr könnt schon die Skurrilität, also das Skurrilet dran irgendwie raushören, oder?

00:12:55: Meine Mutter wohnt keine 60 Kilometer weiter weg, und lebt noch, und die Behörden kennen sie,

00:13:00: und so war dann sofort, und mein Vater hat meine Mutter jetzt plötzlich in Freiburg,

00:13:04: natürlich unter einem anderen Arm, eine andere Visage, und so weiter und so fort,

00:13:09: und musste ich ja schon mal verarbeiten, also ich musste sie erst mal für mich sortieren,

00:13:13: und so nach dem Udo, ja, oh, jetzt habe ich schon zwei Mamas, uuh,

00:13:20: nee, Willi natürlich, ich bin mit der einen schon gut bedient, Dankeschön, ich bin sehr zufrieden,

00:13:28: und er war sehr gewalttätig, und dann habe ich mir während des Studiums,

00:13:34: ich hatte zweimal in der Woche bis 22 Uhr, habe ich mir noch zwei Jobs gesucht,

00:13:38: dann habe ich in einer Agentur gearbeitet, also falls irgendwann mal der Marcel Weylacher,

00:13:46: Dorfweylacher, dieses Podcast hört, es tut mir leid, wie es damals gelaufen ist,

00:13:53: ich habe es ja gerne für dich gearbeitet, aber ja, hatte ich so eine Plage namens Vater am Fuß,

00:14:02: und da habe ich auch relativ gut verdient, da habe ich zwei, ne, 30 Euro glaube ich, die Stunde bekommen,

00:14:10: und das war für mich halt Studenten eigentlich schon relativ gut, als Programmierer umso mehr,

00:14:16: und ja, das war es für mich.

00:14:21: "Ja, dann kam mein Vater, stand vor die Firma, ich erzähle euch das, das ist also detailliert, damit er das Ganze versteht, stand ja vor meiner Firma, also wo ich gearbeitet habe und hat angefangen mich zu verdreschen, er soll meinem Chef sagen, er soll zur Bank gehen und mir das Geld sofort holen."

00:14:40: Ja, kann man machen, muss man nicht und ich meine, wenn jemand, also wenn eine Frau da draußen von euch häusliche Gewalt erlebt hat und weiß, wie sich so eine Faust anfühlt oder halt andere Gegenstände und wenn man die auch noch an dem Kopf geschlagen bekommt, weil man es nicht sieht auf Anhieb, also man kriegt keine Verletzungen sichtbare,

00:15:09: dann überlegt man sich zweimal, fünfmal, macht man es oder macht man es nicht, was ist der kleinere Übel, gebe ich demnach, damit ich mein Ziel erreiche, meine Arbeit nachgehen kann oder mache ich es nicht, dann kriege ich auf die Fresse, bin im Krankenhaus und zuvor an sofort.

00:15:29: So, und es war für mich sehr schwierig, weil ich bin unter Tränen zum Chef gegangen, habe gesagt hier, ich habe eine Plage, könntest du bitte mit mir, dann ist er mit mir zur Sparkasse gegangen, dann hat er das Geld abgehoben, er hat, mein Vater war die ganze Zeit bei uns und sobald er das Geld geholt hat, ich habe das Geld nicht einmal in die Hände gehalten, dann hat mein Vater weggenommen

00:15:56: und Marcel hat mir gesagt, er möchte mich dann ab sofort nicht mehr in die Firma sehen, dann habe ich auch gesagt, er ist verständlich, tut mir leid, ihr könnt euch vorstellen, wie es mir dann innerlich gegangen ist, aber egal, es ist eine andere Sache und ich habe nur meinen Vater gesagt, was soll es eigentlich, er möge mir bitte das erklären, weil ich bin zu dumm für ihn und ich blick das nicht.

00:16:25: Und erst, ein paar Wochen nachdem ich aus Dresden, also es waren glaube ich knapp drei Monate, wo ich aus Dresden zurückgekommen bin, weil es lief ja alle schnell, es war ja auch gerade Wintersemester und so war er an sofort und dann habe ich auch die Stelle gleich bei Marcel bekommen, in seiner Agentur, also knapp drei Monate, wo ich von Dresden gekommen bin.

00:16:50: Da habe ich dann erfahren, mein Vater ist spielsüchtig geworden und die Milieu, in dem er sich befindet, naja, nicht die Nommalzen sind. Also hat er seine Schichten mit dem Taxi gefahren, verdient, Lohn bekommen, sofort in die Spilothek gegangen.

00:17:15: So, und jetzt müsst ihr euch so vorstellen, ich habe bis Stuttgart und bis Basel jede Spilothek gesehen. Die meisten haben bis jetzt zugemacht, also die haben dichtgemacht, aber ich habe jede Spilothek gesehen, ob klein, ob groß, rauch oder nicht, rauch, egal wie.

00:17:37: Und dann gab es auch Zeiten, wo er mich auch hier in Freiburg ins FK Kapperlast gebracht hat, also in einem Bordell, weil er den Gewissen X, Y und Z Mensch kannte und bei dem Schulden hatte.

00:17:52: Also er hört sehr schnell heraus, in welchen Milös mein Vater sich bewegt hat innerhalb von kurzen Zeit, wo ich in Dresden war. Er hat sich dann komplett außer Kontrolle verloren und für mich war dann die Frage "Scheiße, wie komme ich hier weg?"

00:18:09: Weil ich wusste, ich kann nicht mehr bleiben. Also ich muss jetzt alles auf einer Karte setzen, meine sieben Sachen packen und gehen. Aber wohin?

00:18:20: Weil ich war immer noch mit dem Wohnsitz in Freiburg beschränkt, ich konnte nicht mal die Sachen packen und einfach so gehen, wie ich wollte.

00:18:29: Dann habe ich Asyl in Anführungsstrichen gesucht bei Caritas, nein nehmen sie nicht, weil besteht ja keine Gefahr.

00:18:40: Dann habe ich bei Jochanita gesucht, dann bin ich in die Kirche gegangen, habe Asyl gesucht, da habe ich auch keinen bekommen und dann bin ich zum weißen Ring gegangen.

00:18:51: Im weißen Ring haben sie mir gesagt "Ja also, wir würden gerne einen Platz im Frauenhaus geben, aber dafür sehen sie ja noch ganz normal aus."

00:19:01: Ich habe die angekunden und habe gesagt "Ist das so ja ernst?" Das heißt ich muss erst mal komplett verdrescht werden, damit ich... ja, ja, ja.

00:19:11: Gut. Und so kam es leider auch, weil mein Vater verlor immer mehr die Kontrolle über sich selbst und dann hat er mich irgendwann mal 2008, also es war keine Ahnung, ich war 27, 3/4, hat er die Kontrolle über sich verloren, hat mich dann noch mitten auf der Straße geschlagen und zwar so richtig.

00:19:36: Also so, ich habe seine Fäuste, dann habe ich noch seine Füße irgendwo gespürt, dann habe ich schon gemerkt "Ist du lieber Gott, lass mich bitte einfach nur normal aus der ganzen Geschichte rauskommen."

00:19:47: Und der Rest erledigt sich von alleine.

00:19:51: Ja, und das Einzige wie gesagt, ich habe mir nur gewünscht, dass ich klar bei Verstand bleibe, damit irgendwie da mein Gehirn irgendwie nicht da irgendwelche Ledigungen nach sich zieht.

00:20:02: Und klar, die Klausuren standen ja auch noch an, meine Mutter wusste von nichts, weil ich sie damit nicht belasten wollte und so weiter und so fort.

00:20:13: Und er hat die Kontrolle so arg verloren, dass halt eben, ich glaube irgendwelche Kinder oder Jugendlichen sind vorbeigelaufen und haben die Polizei gerufen, dann kam auch die Polizei und wir waren mittlerweile in der Wohnung drin.

00:20:28: Also nicht in seiner Wohnung, sondern in der von seiner angeblichen Frau, also von meiner angeblichen Mutter, die nicht meine Mutter war.

00:20:37: Und dann kam die Polizei und mein Vater sagt ganz cool, ja sehen sie nicht, wir spielen.

00:20:44: Ich war sowas von verdrescht, ich war meine Harisanausik, keine Ahnung, ich habe Blutagüsse im Gesicht gehabt, weiß, weiß ich.

00:20:53: Und ich wusste schon gar nicht mehr, wie es um mich steht, dann haben sie mich halt eben mitgenommen, Krankenhaus gebracht.

00:21:02: Und das war auch das letzte Mal, wo ich meinen Vater gesehen habe, das war auch, naja stimmt gar nicht, weil wir dann auch bei der Polizei waren.

00:21:12: Und auch da hat er mir gedroht, wenn ich sage, wegen häuslicher Gewalt und so war er auch sofort, weil ihm es nicht nur im Fängnis angedroht worden, sondern auch ein Antrag im Führungszeugnis wegen häuslicher Gewalt und die würde halt eben für immer bestehen.

00:21:29: Und da hat er mir auch gedroht, ich habe einen Betreuer bei der Polizei bekommen.

00:21:35: Und ja, ich war halt unter polizeilicher Schutz.

00:21:42: Und erst dann konnte ich für mich nach und nach ein bisschen so verarbeiten, was ich eigentlich die letzten Jahre so erlebt habe.

00:21:51: Und ja, dann ging es, ich habe es geschafft, von ihm wegzukommen und mich irgendwie da auch ein bisschen, sage ich jetzt mal, auch wenn es nicht profum war, sondern nur oberflächlich, sehe ich zu befreien.

00:22:13: Ja, aber war natürlich, hat er dann ein bisschen an mir genagt.

00:22:19: Und dann habe ich versucht, meinen Weg zu gehen, indem ich mir einen Job suche.

00:22:24: Ich habe dann Bioinformatik, was so das Master eingestellt wurde, weil zu zweit, das hätte man nicht weitermachen können.

00:22:33: Das ist nicht, das wäre nicht gegangen.

00:22:36: Also es war nicht nur wenige Studierende, sondern die Nachfrage war ja auch nicht da, weil nicht jeder irgendwie profiler werden wollte.

00:22:44: Oder in die Forensik arbeiten, oder in der Rechtsmedizin, wie auch immer.

00:22:51: Ja, und dann wurde es eingestellt und dann habe ich gesagt, wenn es schon eingestellt wird, dann gehe ich arbeiten.

00:22:56: Dann bin ich arbeiten gegangen und habe auch relativ schnell Jobs gefunden.

00:23:03: Und dann kam halt nach einem Jahr, nachdem ich nicht nur meinen Abschluss gemacht habe, sondern gearbeitet habe.

00:23:11: Wie gesagt, das war ein bisschen so ein täter Thema mit dem Master, das war nicht lang.

00:23:19: Und dann habe ich eben gemerkt, ach du Scheiße, ich bin auf der rechten Seite auf dem Bein gelebt.

00:23:26: Da habe ich schon meinen Mann kennengelernt, wir haben nach drei Monaten geheiratet und totale Krise, ich sage es euch.

00:23:35: Und wir haben uns im Studium, na ja, wir kann uns halt, wir haben Parallel studiert und haben uns wieder getroffen.

00:23:45: Und dann nach drei Monaten haben wir gesagt, alles klar, haben wir uns das Jahrwirk gegeben, also nicht entschieden oder verlobt oder sonst was, sondern nach drei Monaten geheiratet.

00:23:55: Ja, wir sind jetzt nach 16 Jahren immer noch verheiratet.

00:24:00: Und ich muss euch ehrlich sagen, alles was ich bis jetzt erlebt habe, war gar nicht so hart, wie die Tatsache, was jetzt auf mich zugekommen ist.

00:24:14: In der nächsten Folge werde ich natürlich mit euch detailliert darauf eingehen, weil wir schon in den aktuellen Sachen drin sind.

00:24:23: Und dann geht es auch relativ schnell mit den aktuellen Folgen zu dem jetzigen Doing, was ich mache.

00:24:35: Aber kurz möchte ich euch erzählen, ich war halt eben rechts gelebt, auf dem Bein, dann habe ich gesagt, okay, 2009 bin ich dann Klinik gegangen, weil ich wusste nicht, was es ist, habe ich wohl Panik bekommen.

00:24:50: Dann habe ich Physiotherapie verschrieben bekommen, in die Klinik haben sie mir gesagt, ich soll bitte schön in die psychiatrische Ambulanz gehen.

00:25:00: Und dann habe ich gesagt, also mein Kopf ist noch total in Ordnung, also ja, ich habe da Schaden, aber so groß ist ja noch nicht.

00:25:08: Aber mein Bein, ja, geht nicht mehr.

00:25:11: Und ja, dann habe ich halt gesagt, okay, Physiotherapeutin hat gesagt, ich soll irgendwann mal nach einem Jahr oder so, wo ich in Behandlung war, wo es nicht besser wurde, allgemein mit dem Befinden, ich soll zu einem Neurologen gehen.

00:25:27: Und 2011 habe ich dann meinen Führerschein angefangen und also habe ich gemacht, die Theorie war in Februar, dann habe ich glaube ich Dezember meine praktische Prüfung gehabt.

00:25:40: Und gleich nach der theoretischen, also das war ein Montag, hatte ich am Dienstag die erste Fahrstunde und dann habe ich, war ich auf der linken Seite komplett gelebt.

00:25:55: Also Bein, Becken, Hüfte, Thalia, oben an der Brust, Achsel, Arm und so weiter und so fort.

00:26:04: Und dann dachte ich mir erst, es ist ein Schlaganfall, dann bin ich zum Arzt gegangen und dann wurde mir halt relativ schnell multiple Sclerose diagnostiziert.

00:26:14: Und da muss ich euch ehrlich sagen, aber es sich nicht, habe ich die Höhle durchgemacht, komplett die Höhle.

00:26:21: Also wenn man in diesem Staat hier in Deutschland nur ein bisschen, sage ich jetzt mal, inkompatibel ist, mit dem was uns in den Köpfen eingebleucht wurde,

00:26:43: dann hat man einfach keinen Platz mehr in dieser Gesellschaft, dann ist man ab vom Schuss.

00:26:50: Und nach der Diagnose Multiple Sclerose, muss ich euch ehrlich sagen, habe ich nicht nur mich, ein paar Monate infrage gestellt, sondern auch den Menschen.

00:27:02: Weil, wenn man nicht perfekt ist, wenn man nicht hunderte Abschlüsse hat, wenn man nicht irgendwie groß ist, plump, schlank, keine Ahnung.

00:27:13: So die typischen Klischees, so die typischen Einordnungen, dann hat man in den Berufssälen gar nicht überlebt.

00:27:23: Also ich als Informatikerin, als Programmiererin, welche Hürden ich nehmen musste, was ich mir in den Bewerbungsgesprächen habe anhören dürfen.

00:27:33: Oh my fucking goodness, aber das ist jetzt in der nächsten Folge, oder halt in der nächsten Folgen.

00:27:42: Für jetzt war es das, danke, dass ihr zugeschaltet habt, danke, dass ihr reingehört habt, ich hoffe, ihr bleibt dabei.

00:27:55: Und an dieser Stelle ein sehr großes Dankeschön an der lieben Milka, weil Milka macht sonntags immer, also Milka Fernandez, Love Fernandez Entschuldigung,

00:28:09: immer so lives auf Instagram und sie gibt immer sehr, sehr gute Impulse und Insights und ein sehr großes Danke an dich, liebe Milka,

00:28:22: weil durch deine direkte Art ich für mich sofort abgeholt, sofort.

00:28:28: Und jetzt sage ich euch noch mal vielen Dank fürs Reinhören, bis zur nächsten Folge, eure Claudia, ciao ciao.

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